Rund 50 Teilnehmende nahmen am Akademie-Gespräch „KI und wir – Über Wandel, Werte und Möglichkeiten“ in der Akademie des Sports am Standort Clausthal-Zellerfeld teil, in dem über Chancen, Herausforderungen und Werte im Umgang mit Künstlicher Intelligenz (KI) diskutiert wurde. Das Akademie-Gespräch machte deutlich, wie eng dabei Technik, gesellschaftlicher Wandel und- Bildung verbunden sind. KI kann Prozesse erleichtern und Innovation fördern, ersetzt aber keine menschliche Verantwortung, Kreativität oder Empathie. Entscheidend bleibt auch für die begonnene Auseinandersetzung mit den neuen Möglichkeiten im Sportverein und -verband der bewusste, reflektierte Umgang.
Marco Lutz, stellvertretender Vorstandsvorsitzender LSB Niedersachsen, machte in seiner Begrüßung deutlich, dass KI längst Teil des Alltags ist – auch im Sport. Wichtig sei, Potenziale und Grenzen gemeinsam zu betrachten und Perspektiven für eine verantwortungsvolle Nutzung zu entwickeln. Dabei gehe es um Fragen nach Werten, Haltungen und Teilhabe: Wie nutzen wir KI sinnvoll, ohne Menschen abzuhängen?
Dr. Stephanie Kowitz-Harms, geschäftsführende Vorständin Stiftung Bürgermut, betonte in ihrem Impuls, dass beim Einsatz generativer KI vor allem das Denken zählt – vor dem Prompten und nach dem Prompten. Viele Beschäftigte in Organisationen nutzten KI bereits, im gemeinnützigen Bereich sei jedoch oft noch keine Strategie entwickelt. Hemmnisse seien unklare Anwendungsfelder, Datenschutzbedenken und mangelndes Know-how. Da Innovationszyklen immer kürzer werden, mahnt sie, dass sich die Gesellschaft früher mit neuen Technologien beschäftige. Entscheidend sei, nicht alles zu automatisieren, sondern bewusst zu prüfen, wo und wofür KI eingesetzt werden soll.
In der offenen Diskussion mit Stimmen aus dem Publikum wurde deutlich, dass KI nur so nützlich ist, wie sie verstanden und angewendet wird. Die Datengrundlagen vieler Systeme sind intransparent, wodurch sich auch ungewollte gesellschaftliche Muster fortsetzen können. Daher müsse klar sein, für welche Aufgaben KI geeignet ist – und wo menschliches Urteilsvermögen unverzichtbar bleibt. Besonders im Ehrenamt könne, da waren sich alle Diskutierenden einig, KI entlasten, wenn sie Routineaufgaben übernimmt.
Ein weiterer Schwerpunkt der Diskussion lag auf der Rolle von Bildung. KI dürfe nicht dazu führen, dass Lernprozesse verkürzt oder das eigene Denken ausgelagert wird. Wissen und kritische Reflexion bleiben zentrale Fähigkeiten, gerade für Kinder und Jugendliche. Gleichzeitig müsse digitale Kompetenz gestärkt werden, um allen gesellschaftlichen Gruppen den Zugang zu ermöglichen, so die einhellige Meinung an diesem gelungenen Abend.