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Marco Vedder

Referent Akademie-Programm

Fachkompetente Diskussionen zu aktuellen Themen

Bei Akademie-Gesprächen sind intensive Diskussionen zwischen Expert*innen zu Themen des Sports mit Bezug zu gesellschaftlichen, ökonomischen sowie kulturellen Themen zu erleben. Alle Teilnehmenden sind dabei eingeladen, sich aktiv einzubringen.

Akademie-Gespräch

Quo vadis Sportwetten? Quo vadis Sport?

Auf der Ministerpräsidentenkonferenz im Oktober 2016 haben sich die Regierungsspitzen der Länder darauf verständigt, den umstrittenen ersten Glücksspieländerungsstaatsvertrag insbesondere in Bezug auf Sportwetten zu ändern. Am 16.03.2017 wurde nun der zweite Glücksspieländerungsstaatsvertrag von der Ministerpräsidentenkonferenz verabschiedet und soll ab 01.01.2018 in Kraft treten. Dazu muss er jedoch noch von den Länderparlamenten ratifiziert werden.
Die beabsichtigten Änderungen betreffen insbesondere die geplante Vergabe von (35) Lizenzen für Sportwettenanbieter, die bisher noch ohne Regulierung im Markt tätig sind. Der organisierte Sport ist aktuell nicht an den Steuereinnahmen beteiligt, die aber bisher schon gezahlt werden – im Jahr 2016 waren dies über 300 Mio. Euro!
Es ist jedoch ein großes Interesse des organisierten Sports an der Fortentwicklung der Glücksspielregulierung in Deutschland vorhanden. Daher werden seit Jahren insbesondere eine kontrollierte Öffnung des Sportwettenmarktes sowie eine Finanzierungsgarantie des organisierten Sports aus fiskalischen Erträgen der Sportwetten gefordert.

Im Zentrum des Akademie-Gesprächs am Donnerstag, den 08.06.2017, in der Akademie des Sports in Hannover standen diese und weitere Fragen. In einer Podiumsdiskussion mit dem Titel „Quo vadis Sportwetten? Quo vadis Sport?“ haben wir diese Fragen mit den Teilnehmenden und den geladenen Diskutantinnen und Diskutanten diskutiert und versucht Antworten zu finden.

An der Diskussion nahmen teil: Dr. Michael Vesper (Vorstandsvorsitzender des DOSB), Uta Schöneberg (Referatsleiterin Glücksspiel des Niedersächsischen Ministeriums für Inneres und Sport), Axel Holthaus (Sprecher der Geschäftsführung der Toto-Lotto Niedersachsen GmbH), Mathias Dahms (Präsident des Deutschen Sportwettenverbandes e. V.) und Prof. Dr. Martin Nolte (Deutsche Sporthochschule Köln).

Prof. Dr. Nolte gab zudem einen Einstieg mit einer rechtlichen Würdigung der Sportwetten-Problematik.

Das Akademie-Gespräch wurde moderiert von Okka Gundel (Journalistin und Fernsehmoderatorin ARD/WDR).

Fotos: Maja Schültingkemper

Die Diskutantinnen und Diskutanten

Dr. Michael Vesper

   

Dr. Michael Vesper studierte erfolgreich Mathematik und Sozialwissenschaften an der Universität Bielefeld und promovierte an dieser 1982. Vespers berufliche Laufbahn begann als Dekanatsassistent der Bielefelder Fakultät für Soziologie im Januar 1977. Seit 1983 hatte Dr. Michael Vesper verschiedene Positionen in der Bundestags- und Landtagsfraktion NRW der Grünen bis er ab Mai 1995 in der ersten Rot-Grünen Koalition in NRW als Minister zwei Ministerien leitete und stellvertretender Ministerpräsident war. 2005 wurde Vesper Vizepräsident des Landtages NRW, wechselte zum 1. Oktober 2006 zum neu gegründeten Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) mit Sitz in Frankfurt/Main und wurde der erste Generaldirektor. Seit Dezember 2014 ist er Vorstandsvorsitzender des DOSB.

             
Foto: DOSB
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Uta Schöneberg

   

Uta schöneberg ist Juristin und leitet das Glücksspielreferat im Niedersächsischen Ministerium für Inneres und Sport.

 
Foto: privat
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Axel Holthaus

   

Axel Holthaus war sechs Jahre lang als Assistent in den Bereichen Unternehmensberatung und Wirtschaftsprüfung tätig, bis er 2001 zur Westspiel-Gruppe, dem Marktführer in Deutschland für die konzessionierten Spielbanken, in Münster und Duisburg wechselte. Dort wurde er 2010 Geschäftsführer. Seit Oktober 2013 ist er nun Sprecher der Geschäftsführung der Toto-Lotto Niedersachsen GmbH. Hier ist er zuständig für die Bereiche terrestrischer und Internetvertrieb, Produktportfolio sowie den Spielbetrieb und das Kundenmanagement.

 
Foto: Agentur Peetz
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Mathias Dahms

   

Seit der Gründung im Jahr 2014 ist Mathias Dahms der Präsident des Deutschen Sportwettenverbandes e. V. (DSWV) mit Sitz in Berlin. Nach dem Studium der Informatik und BWL sammelte Mathias Dahms erste Berufserfahrungen mit eigenen Start-Ups im IT-Bereich. Ende der 90er gründet er ein erstes Unternehmen im Online-Glücksspiel, die spätere mybet Holding, deren Vorstand und später CEO er 15 Jahre lang war. Anfang 2014 folgte die Gründung eines eigenen Sportwetten-Unternehmens, das später in die XTiPGruppe integriert wurde. Heute leitet Mathias Dahms das deutsche Sportwettengeschäft der Gauselmann AG.

 


Foto: Deutscher Sportwettenverband e. V.

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Prof. Dr. Martin Nolte    

 

Martin Nolte ist seit 2011 Professor für Sportrecht an der Deutschen Sporthochschule Köln und Direktor des bundesweit einzigen universitären Instituts für Sportrecht. Gegenstand seiner Forschung und Lehre sind die Sport- und Spielregeln von Sportorganisationen sowie die sportrelevanten Normen des (zwischen-)staatlichen Rechts einschließlich ihrer Wechselwirkungen mit Blick auf die aktuellen Herausforderungen des Sports in gesellschaftspolitischer, wirtschaftlicher und organisatorischer Sicht. Zu diesen Herausforderungen gehören beispielsweise die Bekämpfung von Doping, Gewalt und Diskriminierung genauso wie die adäquate Regulierung von Sportwetten oder die Organisation des Sports nach den Grundsätzen einer Good Governance zur Verhinderung korruptiver Praktiken. Nolte war in den 80er Jahren Mitglied der Nationalmannschaft im Orientierungslauf und nimmt noch heute an nationalen sowie internationalen Mehr-Tage-Läufen sowie Seniorenweltmeisterschaft teil.

 

 
Foto: Marilena Werth
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Die Moderatorin

Okka Gundel

   

Okka Gundel ist Journalistin, TV-Moderatorin und Autorin. Nach dem Studium in Paris, Göttingen und Nizza absolvierte die Sozialwissenschaftlerin ein Programm-Volontariat beim WDR. Seit 2004 moderiert die gebürtige Ostfriesin verschiedene Sportformate in der ARD. Bekannt ist sie aus den Tagesthemen, der Sportschau und dem Morgenmagazin. Okka Gundel ist erste Botschafterin der Alzheimer-Forschung-Initiative und lebt mit ihrem Mann und ihren drei Kindern in Köln.

            
Foto: Christian Eller
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